senSEASONal hatte im letzten Jahr das Projekt Häkelteppich in Angriff genommen und versprochen eine Anleitung online zu stellen. Was lange währt, wird endlich gut – oder so ähnlich. Denn heute gibt es nun den ersten Teil der dazu passenden Häkelanleitung.
Die Materialauswahl.
Prinzipiell ist jeder Stoff geeignet. Allerdings sollten sich die ausgewählten Stoffe ähneln, damit sie auch unter Belastung ähnlich reagieren. Sonst riskiert man im Laufe der Zeit Bruchstellen. Dies zeigt sich bei unserem Erstlingsstück (das seit ca. einem Jahr in Gebrauch ist) mittlerweile sehr deutlich. Die Übergänge an den unterschiedlichen Stoffqualitäten stellen eine Schwachstelle und potenzielle Bruchstellen dar. Nach unserer Erfahrung ist z. B. alte Bettwäsche, in reiner dicker Baumwoll- oder Biberqualität sehr gut geeignet. Sie ist robust und nicht dehnbar, lässt sich sehr gut und dicht häkeln, so dass der Teppich keine Löcher bekommt. Alternativ sind auch alte T-Shirts, Blusen, Stoffreste usw. geeignet.
Stoffstreifen.
Vor dem eigentlichen Häkeln müssen alle Stoffe in Stoffstreifen geschnitten werden. Verwendet man für den Teppich dünneres und dickeres Material, sollte man die Breite der Stoffstreifen variieren. Dabei gilt: Je dünner und dehnbarer der Stoff, desto breiter der Stoffstreifen. Je fester der Stoff, desto dünner können die Streifen werden. Von der Dicke der Streifen hängt auch die Teppichdicke ab. Mindestens 4cm sollten die Streifen daher haben.
Stoffstreifen fürs Häkeln vorbereiten.
Die Vorbereitung der Stoffstreifen zeigt senSEASONal am Beispiel eines T-Shirts. Dieses wird offen auf einen Tisch gelegt. Zuerst wird der untere Rand, an dem das T-Shirt vernäht ist, weggeschnitten und zwar so, dass Vorder- und Rückseite auf einmal abgeschnitten werden. Der obere Teil des T-Shirts wird unterhalb der Armansätze abgeschnitten:
Alleine der übrig gebliebene mittlere Teil wird für die Stoffstreifen verwendet. Dazu das T-Shirt beginnend auf der einen Nahtseite in 4 cm breite Streifen schneiden. Bei großen Stoffen wie z. B. Bettwäsche kann es sinnvoll sein, den Stoff nicht nur doppelt, sondern vierfach gefaltet zu legen, um so möglichst wenig Schneidearbeit zu haben. Beim Schneiden nicht komplett durchschneiden, sondern einige Zentimeter vor der anderen Nahtstelle stoppen:
Jetzt hängen die unvollendeten Streifen als Schlaufen, nur von der zweiten Nahtseite gehalten, herunter. Um aber einen durchgängigen Stoffstreifen zu erhalten, muss an der noch geschlossenen Nahtstelle schräg geschnitten werden. Dazu am besten das T-Shirt über den eigenen Arm legen, so dass die Nahtstelle oben auf liegt und man nicht aus Versehen die untere Stoffschicht mit durchschneidet. Vom ersten Schnittende aus schneidet man schräg aus dem T-Shirt heraus, dies wird der Streifenanfang. An der zweiten Stelle wird schräg zum gegenüberliegenden ersten Schnittende, an der dritten Stelle schräg zum gegenüberliegenden zweiten Schnittende, usw. geschnitten. Zur Veranschaulichung ist dies hier auf dem Bild nochmal mit schwarzen Strichen gezeigt:
Beim letzten gegenüberliegenden Schnittende wird wieder aus dem T-Shirt herausgeschnitten, so dass das Streifenende entsteht. Jetzt müsste ein langer T-Shirt-Streifen entstanden sein, der aufgewickelt auf seine Weiterverarbeitung warten kann. Am besten stellt man gleich eine ganze Menge dieser Streifen her, denn sie sind schneller aufgebraucht, als man denkt. 1 T-Shirt ergibt zwischen 0,5 und 2 Runden, je nachdem wie groß das T-Shirt war und wie groß der Teppich bereits ist. Man braucht also eine ganze Menge Stoff.
Im zweiten Teil zeigt senSEASONal dann wie das eigentliche Häkeln des Teppich funktioniert. Auch Teil 2 veröffentlichen wir hier im Blog, je nachdem wie die Zeit so kurz vor Weihnachten es zulässt. Aber die Anleitung kommt früher oder später, versprochen. Bis dahin frohes Vorbereiten!
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