Selbstgemachte Weihnachtsgeschenke sind für mich als kreativer Mensch jedes Jahr wieder neu ein „Muss“. Naja, erwartet wird es von den Lieben natürlich nicht, aber das eigene Ego sagt, ich will schon. Zum letzten Weihnachtsfest sollte es eine Häkelfliege für den Herrn sein. Tragbar an besonderen und festlichen aber nicht zu festlichen Anlässen wie Weihnachten, runde Geburtstage, entspannte Hochzeiten, Taufen und und und. Eine passende, wunderbare Anleitung gab es auch schon. Vielen Dank dafür! (Anmerkung: Lasst euch von den falschen Bildern nicht irritieren. Die Anleitung stimmt noch.)
Alles perfekt könnte man nun denken. Aber trotz dieser detaillierten Anleitung kann dabei einiges schief gehen. Damit niemand die gleichen Fehler wie ich machen muss, hier eine kleine Anti-Anleitung für eine Häkelfliege – oder anders gesagt:
„Was man beim Häkeln einer Fliege alles falsch machen kann!“
Fehler 1: Einfach loslegen mit der Häkelfliege!
→ Besser: Vorher überlegen, für welchen Anlass und für welches Hemd die Fliege passend sein soll. Eher festlich? Dann ein dünner eleganter Faden. Eher leger? Dann ruhig ein etwas dickeres nicht glänzendes Garn. Auch die Wahl der Garnfarbe sollte nicht unterschätzt werden. Ein sattes Architektenschwarz hat etwas für sich – allerdings nur, wenn man es nicht häkeln muss. Am besten ein helleres Garn wählen, das die Häkelstruktur besser hervortreten lässt. Sonst sucht man am Ende vergeblich nach der richtigen Einstichstelle für die Häkelnadel.
Fehler 2: Sich Haargenau an die Häkelanleitung halten!
→ Besser: Augen aufmachen! Je nach Garnwahl sollte man die Maschenanschläge variieren. Dafür stellt man sich am besten schon beim Häkeln vor, wie die Fliege nachher aussehen soll in den Abmaßen und korrigiert dann entsprechend die Vorgabe in der Anleitung von 40 Maschen und 8 Reihen nach oben oder unten.
Fehler 3: Sich nicht Haargenau an die Häkelanleitung halten!
→ Besser: Besonders an den kritschen Stellen (an denen Enden zusammen gehäkelt werden oder Löcher entstehen sollen) immer mitdenken und niemals glauben, man kenne die Häkelanleitung inn und auswendig. Besonders am Ende der ersten Luftmaschenreihe nochmal genau nachlesen und diese richtig herum mit einer Kettmasche zusammenhäkeln, damit ein korrekt geschlossener Kreis entsteht. Sonst kann man am Ende der zweiten Runde wieder alles auftrennen.
Fehler 4: Denken, man könnte das Schlimme besser machen!
→ Besser: Gar nicht erst versuchen die Fliege mit einer Overlock oder Nähmaschine noch zu kürzen, zu retten oder umzunähen. Nein, das macht es alles nur noch schlimmer. Am besten gleich nochmal von vorne anfangen. Denn Übung macht den Meister.
Das Resultat, wenn man obige Punkte nicht beherzigt: Fliege 1 war ein nicht vorzeigbares Desaster, auch Übungsstück genannt! Fliege 2, die hier zu sehen ist, landete immerhin als eine Art Gutschein unterm Baum und wurde auch gebührend bestaunt.
Letztendlich wurde es Häkelfliege Nummer 3, siehe Bild unten. Sie konnte ich endlich mit gutem Gewissen verschenken. Hier waren sowohl der Beschenkte als auch die Schenkende damit zufrieden. Viel Spaß beim Nachhäkeln und Auslassen der Fehler!
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